28. September 2018

Landeshauptstadt Hannover – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Erfolg für hannoverschen Städtebau: Zwei Projekte im Rahmen des Deutschen Städebaupreises prämiert

Gleich zwei hannoversche Projekte wurden am gestrigen Abend (27. September) beim renommierten Deutschen Städtebaupreis in Mainz prämiert. Das Projekt „Klagesmarkt – Neubebauung und Neuorganisation“ gewann eine Auszeichnung. Im Rahmen des Sonderpreises erhielt Hannover mit dem Projekt „Gymnasium Limmer im Stichweh-Park“ eine Belobigung.

Um den unter ArchitektInnen und StadtplanerInnen viel beachteten Deutschen Städtebaupreis hatten sich bundesweit 74 Projekte beworben. Für den parallel zum Städtebaupreis ausgelobten Sonderpreis, der 2018 das Thema „Orte der Bildung und Kultur im städtebaulichen Kontext“ hatte, gab es 29 Bewerbungen. Dieser dient der Akzentuierung besonders dringlicher Handlungsfelder im Städtebau und in der Stadtplanung. Die Jury sprach sechs Projekten (zwei davon im Sonderpreis) eine Belobigung aus, ebenfalls sechs Projekte (eins davon im Sonderpreis) erhielten eine Auszeichnung. Der Städtebaureis ging in diesem Jahr nach Dortmund für das Projekt „PHOENIX West – Hörde Zentrum – PHOENIX See“. Gewinner des Sonderpreises ist Darmstadt mit dem Projekt „TU Darmstadt – Campus Stadtmitte“.

Sonderpreis: Belobigung für „Gymnasium Limmer im Stichweh-Park“

Der Stadtteil Limmer zählt bereits seit Anfang dieses Jahrtausends zu den Schwerpunkten de Stadtumbaus in Hannover. Durch die frühere industrielle Nutzung blieben Entwicklungspotenziale wie die verhältnismäßig innenstadtnahe Lage und die angrenzenden Naherholungsmöglichkeiten ungenutzt. Das Projekt „Gymnasium Limmer“ ist ein wichtiger Baustein neu definierter Entwicklungsziele. Der in den 1950er Jahren errichtete Komplex beherbergte zuvor eine Berufsschule. „Die Neuansiedlung des Gymnasiums leistet sowohl durch die Nutzung selbst als auch durch die gestalterische Ausprägung des Gebäudes und seines Umfelds einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung“, so die Jury. Der Effekt verstärke sich durch die „Einbindung des Projekts in die Umnutzung des angrenzenden Betriebsgeländes der Firma Stichweh“. Kombiniert mit der „vorhanden Wohnnutzung, mit einem aufgewerteten öffentlichen Straßenraum und einer besseren Vernetzung mit angrenzenden Naherholungsbereichen ist ein neuer, identitätsstiftender Kristallisationspunkt für Limmer entstanden“, heißt es in der Laudatio. Der Planungs- und Realisierungsprozess sei vom „vertrauensvollen Umgang aller Beteiligten“ geprägt gewesen. Die Jury würdigte diese bespielgebende Herangehensweise und ihr Resultat.

An dem belobigten Projekt in Limmer waren beteiligt: Landeshauptstadt Hannover, HÜBOTTER + STÜRKEN + DIMITROVA Architektur und Stadtplanung BDA, Hannover in Zusammenarbeit mit LohausCarl Landschaftsarchitektur und sowie die Grundstücksgesellschaft VII Stichweh / Ziehm vertreten durch Dr. Hanno Ziehm und Remo Ricci.

Auszeichnung für „Klagesmarkt – Neubebauung und Neuorganisation“

Der Klagesmarkt als wichtiges Element des Dialogprozesses HannoverCity2020+ sei „ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten einer Stärkung der Kernstadt durch intelligente Nachverdichtung“, so die Laudatio. In den 1950er-Jahren war dieser Bereich vor allem durch motorisierten Individualverkehr geprägt. Durch die Umgestaltung seien eine „leistungsfähige Radverbindung von der Innenstadt in die Nordstadt“ und „attraktive Gehwege“ entstanden. Die Jury bescheinigt der Umsetzung eine „hohe Gestaltqualität“. Das Projekt zeige, dass „es bei entsprechender Herangehensweise gelingen kannb einen von seiner Lage her wichtigen, aber über Jahrzehnte mit großen Problemen behafteten Stadtraum für die Stadt und ihre Bürgerschaft zurückzugewinnen“.

An dem ausgezeichneten Projekt waren beteiligt: Baudezernat der Landeshauptstadt Hannover, ASTOC ARCHITECT AND PLANNERS in Zusammenarbeit mit dem Büro Urbane Gestalt, BPR Künne & Partner Verkehrsplaner, Architekten BKSP sowie die Hanova WOHNEN GmbH.

 

Über den Deutschen Städtebaupreis

Mit dem Deutschen Städtebaupreis werden seit 1980 alle zwei Jahre städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Die Projekte sollen den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raums, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege. Seit fast 40 Jahren dient der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Städtebaupreis der Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur. Er wird ausgelobt von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und von der Wüstenrot Stiftung gefördert.

Kommentare

  1. Die Aussage zum Gymnasium Limmer „Der in den 1950er Jahren errichtete Komplex beherbergte zuvor eine Berufsschule.“ ist falsch.
    Gebaut wurde das Gebäudeensemble für die Universität. Zunächst war hier die Fakultät V für Geistes- und Sozialwissenschaften untergebracht. Ein Zusammenhang zum Thema Berufsschule bestand insofern, als hier auch der Studiengang Lehramt an berufsbildenden Schule (LBS) studiert wurde.