Von Klaus Öllerer
Vorbemerkung
Das geht alle an. Die Verfolgung der Kritiker an den Maßnahmen gegen das Coronovirus wird inzwischen zu einer Art Hexenjagd – beinahe wie im Mittelalter. Wurden früher die „Gotteslästerer“ verbrannt, so werden sie heute – bisher „nur“ – mit Jobverlust und gesellschaftlicher Ächtung bestraft. Der ASTA der Leibniz-Universität Hannover geht hasserfüllt voran.
Was war geschehen?
Prof. Homburg erlaubt sich Kritik am Lockdown, den er für unnötig und äußerst schädlich hält. Er begründet dieses sachlich mit eigentlich leicht nachvollziehbaren Argumenten, wie nachzulesen ist [1]. Zusätzlich äußert er Kritik an Politik und Wissenschaftlern, die die Folgen davon zu verantworten haben [2]. Denn diese Folgen der Massnahmen gegen das Coronavirus sind drastisch: Arbeitslosigkeit, Pleiten, Verschuldungen, Kranke, Tote, mehr Klassengesellschaft und vieles, vieles mehr [5].
Der ASTA der Leibniz-Universität Hannover veröffentlichte dazu eine Stellungnahme [3]. Dort findet keine argumentative Auseinandersetzung mit den Sachargumenten von Prof. Homburg statt. Es ist ein Text der Beleidigung und Verächtlichmachung der Person. Es ist wie ein rhetorischer Scheiterhaufen gegen den auf dem Boden des Grundgesetzes stehenden Professor, der hier „verbrannt“ werden soll.
Demgegenüber scheint der ASTA das Grundgesetz zu verachten. Es wird nicht in Tradition von Wissenschaft, Demokratie und des Uni-Namengebers Gottfried Wilhelm Leibniz die Diskussion gesucht. Es wird sofort der Hexenbann ausgesprochen. Der ASTA scheint also selbst Verschwörungstheorien anzuhängen, die er anderen so fanatisch vorwirft. Er leugnet selbst die Realität der existierenden sachlichen Kritik von Prof. Homburg in dem er dabei von „verschwörungsideologischem Aktivismus“ spricht [3].
Zu den erhobenen Vorwürfen haben wir Prof. Homburg exklusiv befragt.
Er meint:
„Mit der Feststellung, meine Lehre sei inakzeptabel, fordert der AStA verklausuliert meine Entlassung, weil die Lehre zu den Kernaufgaben eines Professors gehört. Ich soll nach 40 Jahren im öffentlichen Dienst meine Pension verlieren, weil ich die Regierung für den Lockdown kritisiere, der aus Sicht vieler Wissenschaftler und anderer Menschen unverhältnismäßig ist. Der Versuch, Wissenschaftler wegen ihrer regierungskritischen Äußerungen zu entlassen und mundtot zu machen, weckt bei mir ungute Erinnerungen.„
Was hat Prof. Homburg gesagt?
Er würde den „Nationalsozialismus verharmlosen“ wirft ihm der ASTA vor [3]. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das belegen seine Rede in Stuttgart am 02.05.2020 und auch seine Tweets.
Die Rede von Prof. Homburg ist verwurzelt in der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Kritik an Zusammenhängen und Personen werden sachlich und im betont gewaltfreien Rahmen ausgeführt.
Die Warnung vor den Verhältnissen am Ende der Weimarer Republik erscheint sachlich und nachvollziehbar. Auch damals sahen sich friedliche Demonstranten der Gewalt ausgesetzt. Auch damals wurde die Entlassung von Professoren gefordert, deren Ansichten man nicht teilte.
Die Rede ist eher ein Mahnen, dass wir uns zunehmend auf autoritäre Verhältnisse hin bewegen und die implizite Mahnung, dass das ganz schlimm enden kann, wenn nicht Einhalt geboten wird. Und das alles vom Standpunkt der freiheitlich demokratischen Grundordnung aus.
Auch wir müssen feststellen, dass die Demokratie seit einiger Zeit im Abwind ist. Und so etwas wie Meinungskorridore sich zunehmend entwickeln und enger werden. Umfragen zur Meinungsfreiheit bestätigen diesen Eindruck [4]. Es ist auch nicht zu erkennen, das er gegen sein beamtenrechtliches Mäßigungsgebot verstoßen haben sollte.
Und hier die Rede im Video ab 22:15.
Man muß die Ansichten nicht teilen. Doch dafür gibt es den wissenschaftlichen und demokratischen Diskurs in der Tradition der Aufklärung. Da kann auch über evtl. misverständliche Aussagen debattiert werden. Das will der ASTA offensichtlich nicht. Das Mittelalter und die Hexenverfolgung scheinen ihm näher zu sein.
Andere Sichtweisen sind willkommen – in voller Tradition der Aufklärung.
Siehe auch:
>> Corona: exklusiv – Offener Brief von Prof. Homburg – wg. Kampagne der HAZ
>> hallolindenlimmer.de/?s=corona
Titelbild: ASTA-Eingangsbereich mit teilweise hasserfüllten und Gewalt verherrlichenden Aufklebern
Quellen
[1] Gastbeitrag von Stefan Homburg : Statistik widerspricht Lockdown
>> rp-online.de
[2] Rede von Prof. Homburg in Stuttgart
>> youtube.de
[3] Studentische Stellungnahme zum Politischen Aktivismus von Prof. Dr. Stefan Homburg
>> asta-hannover.de
[4] Meinungsfreiheit:
Mehrheit vermeidet öffentliche Aussagen zu vermeintlichen Tabuthemen
>> zeit.de
[5] K O L L A T E R A L
>> kollateral.news
Klaus Öllerer
28.05.2020
Aus meiner eigenen Schul- und Studienzeit erinnere ich mich noch sehr genau, was für Persönlichkeiten den Weg an die Spitze von Sprecher-Teams und Uni-Fachschaften suchen: arrogant, selbstverliebt, selbstgerecht, wenig fachliche Inhalte, Führungsanspruch. Wahrscheinlich die Politiker-Führung von morgen, wenn wir nicht aufpassen und uns demokratisch engagieren für ein neues politisches System (die Pharma-Industrie zahlt jährlich bis zu einer viertel Million Euro „Spendengelder“ an die CDU – ernsthaft !! Korruption fängt spätestens da an wo Spende aufhört; ein Pharma-Lobbyist ist Gesundheitsminister – ernsthaft!! – Der Chef-Lobbyist von BlackRock strebt die Kanzlerschaft an – ernsthaft!!!!! Zeit, mal wieder das Buch von Albrecht Müller – Machtwahn – in die Hand zu nehmen!
Was haben die Herren Studenten den in Ihren Statistikvorlesungen getrieben? Ist ja offensichtlich nicht viel Grundlagenwissen hängengeblieben, wenn Sie nicht erkennen, das sie hier mit statistischen Mitteln voll übern Tisch gezogen werden um schlimmstenfalls Freiheiten einschränken zu können und bestenenfalls einfach Begründungen für Maßnahmen zu liefern, die von der Regierung selbst nicht so genau verstanden werden. Ihr solltet froh sein einen solchen Prof. zu haben- und Euch für Euer undemokratisches Verhalten in Grund und Boden schämen!
Der ASTA disqualifiziert sich damit voll und ganz und wird somit zur Marionette unserer „Qualitätsmedien“ und Politik. Schade, ich hätte den Verantwortlichen im ASTA mehr Sachverstand, selbstständiges Denken, Fairness und Verantwortungsbewusstsein gewünscht und als Vertretung der Studierenden auch zugetraut. Gut, dass ich jetzt nicht mehr studiere! So eine Vertretung ist echt peinlich, gefährlich und völlig enttäuschend.
Sich in der Kritik nur auf die ASTA zu beschränken greift viel zu kurz. Lesen Sie die Süddeutsche oder die taz und den Kommentar der Hochschule, an der Prof Homburg lehrt. Es wäre schon gewesen, die Kritik breiter zu fassen.
Die ASTA blökt doch nur das effektheischend nach, was ihr die Oberschafe vorblöken.
Kommt noch.
ich bin gespannt und werde es mit Interesse lesen.
Um es mit einem Klischee zu sagen: In ASTAen sitzen oft typische „Nordstadt-Linke“, deren Selbstgerechtigkeit der ihrer politischen Gegner in nichts nachsteht.
Heisst in der Praxis „natürlich“, dass sofort die Hexenverbrennung gefordert wird, wenn jemand ne andere Richtung als sie vertritt…wobei ich mich auch frage, wieviel Ahnung der ASTA der Leibniz-Uni von Corona hat.